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Beni, wie seine Freunde Benjamin Bloch sel. A. nannten, war weit mehr als nur der ehemalige Direktor der ZWST, der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. Beni war eine Institution. Über 40 Jahre hat er bei der ZWST gearbeitet und sie geprägt, wie kein anderer. Nach langer Krankheit verstarb er am 6. April im Alter von 76 Jahren.
Geboren wurde Benjamin Bloch sel. A. 1943 in Jerusalem. Sein Vater stammte aus Deutschland, seine Mutter aus Polen. Beni war 14 Jahre alt, als er nach Deutschland kam. In Frankfurt machte er sein Abitur und studierte Pädagogik und Geschichte. Schon früh engagierte er sich für die jüdische Jugendarbeit. Zuerst als Madrich und Jugendzentrumsleiter, bis er 1974 als Jugendreferent bei der ZWST anfing. Aktiv setzte sich Beni für die Gründung der ZJD ein und gehörte damit zu den Pionieren der jüdischen Jugendarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland. Seine Liebe und Verbindung zu Israel war zeitlebens eng. Die jüdische Jugend förderte er auch weiterhin, nachdem er 1987 Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland wurde und diese Stelle bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2018 inne hatte. Beni Blochs sel. A. Leben galt der jüdischen Gemeinschaft. Sein größter Verdienst ist die Integration zehntausender jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. Eine Mammutaufgabe auf allen Gebieten, im sozialen, kulturellen und politischen Bereich. Die ZWST ist bis heute Ansprechpartner für viele Belange. Da zu sein für alle, die unsere Unterstützung benötigen, lautet sein Vermächtnis an uns alle und besonders an die Mitarbeiter der ZWST, die sein Werk fortsetzen. Dazu zählt auch der Aufbau und die Pflege bestehender Netzwerke mit vielen jüdischen wie auch nichtjüdischen Institutionen und Organisationen, besonders im sozialen Bereich.
Beni Bloch sel. A. hatte auch eine große soziale Seele mit einem offenen Ohr wenn sich jemand an ihn wandte. Probleme versuchte er mit allen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu lösen. Auf seine Initiative hin entstand in Bad Kissingen das Kurheim „Eden Park“, in dem sich heute jährlich rund tausend Senioren erholen oder die vielen generationsübergreifenden Angebote in der Bad Sobernheimer ZWST-Anlage mit den unterschiedlichsten Bildungsangeboten für Mitglieder jüdischer Gemeinden.
Neben seiner Arbeit in der ZWST war Beni Bloch sel. A. auch Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und betreute u.a. das Altenzentrum, die Altenwohnanlage und die Religionsschule Jeschurun. Auch das verstärkte Engagement für die Integration Behinderter geht auf Benis Direktiven zurück.
Beni war eine große jüdische Persönlichkeit. Ein Zionist, der immer für Israel eintrat und einige Jahre auch als Vorstandsmitglied den „Internationalen Rat Europäisch-Jüdischer Gemeinden“ mit leitete. Benjamin Bloch sel. A. war ein treuer Freund, ein guter Berater mit einer großen Neschume. Er wird fehlen. Vergessen werden wir ihn nicht und ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.
Alexis Canem
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