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International kaum beachtet

Streubomben gegen die aserbaidschanische Bevölkerung

Mit Streumunition bestückte iranische Shahed-136 Dronen werden aktuell von der armenischen Armee eingesetzt. Der Iran könnte damit bald auch die Hisbollah und andere Israelfeindliche Staaten mit solchen Kampfdronen ausstatten. Foto: Archiv

„Die Öffentlichkeit ist sich der Gefahren, die von Drohnen ausgehen, nicht ausreichend bewusst“, warnt Tal Beeri, der Direktor des israelischen Forschungs- und Bildungszentrum Alma. „Es ist eine neue Art globaler Bedrohung“, berichtet der Nahost-Experte, der sich besonders auf die Untersuchung der Aktivitäten des Irans und der Hisbollah spezialisiert hat. Bei den Bombardierungen in der Ukraine setzte das russische Militär Drohnen vom Typ Shahed-136 ein, die Russland direkt aus dem Iran erworben hatte. Neu ist, dass nun auch Armenien an der aserbaidschanisch-armenischen Grenze bei mehreren Scharmützeln, die bisher international so gut wie keine Beachtung gefunden haben, Streumunitions-Drohnen des Typs Shahed gegen aserbaidschanische Stellungen eingesetzt hat. Diese wurden von der iranischen Firma Iran Aircraft Manufacturing Industrial Company hergestellt. Israel befürchtet, dass Iran solche Drohnen auch der Hisbollah übereignen könnte, die diese dann gegen den jüdischen Staat einsetzt.

 

Auch deshalb hat Israel in Aserbaidschan zusammen mit dem aserbaidschanischen Militär auf einem Testgelände eine Trainingsübung gegen ähnliche Simultandrohnen durchgeführt. Der jüdische Staat steht technologisch an der Weltspitze der Raketenabwehr- und Drohnenabwehrtechnologie und ist gewillt Aserbaidschan strategisch zu unterstützten. Das betonte auch der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant, der auf Einladung des aserbaidschanischen Präsidenten Ilam Aliev und seines aserbaidschanischen Amtskollegen, Generaloberst Zakir Hasanov, Verteidigungsminister der Republik Aserbaidschan, für zwei Tage nach Baku reiste. „Ich bin sicher, dass dies nur der Anfang einer dauerhaften Partnerschaft ist. Das Potenzial für den Austausch im Verteidigungs-, Industrie- und Militärbereich nimmt weiter zu. Aserbaidschan ist nicht nur ein strategischer Partner, sondern auch ein Aktivposten mit großem regionalem Einfluss in den Bereichen Wirtschaft, Energiesicherheit und weiteren Bereichen“, unterstrich der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant und informierte Hasanov über die Sicherheitsherausforderungen, mit denen Israel konfrontiert ist. Er unterstrich die globalen Auswirkungen der nuklearen Ambitionen Iraks und machte auf Irans aggressiven Stellvertreterterrorismus aufmerksam. Ein Sicherheitsproblem ist in Aserbaidschan der Einsatz von Funkstörgeräten gegen GPS-Satellitennavigationssysteme in aserbaidschanischen Passagierflugzeugen. Diese werden seit kurzem von bewaffneten armenischen Abteilungen im Gebiet von Karabach auf dem Territorium der Republik Aserbaidschan illegal eingesetzt, wo das russische Friedenskontingent vorübergehend stationiert ist. Trotz wiederholter Appelle an das Kommando der russischen Friedenstruppen, wurden bisher keine Maßnahmen ergriffen.

 

Israel war vor einigen Jahren mit der gleichen Bedrohung konfrontiert, berichtete Yoav Gallant, als die Russen solche Geräte in Syrien einsetzten und die GPS-Signale von Flugzeugen störten, die auf dem Flughafen Tel Aviv landeten. Dieses Problem wurde in Israel gelöst, so dass es nun seinen Verbündeten möglicherweise diese Lösung bieten könnte.

 

Kurz vor dem Staatsbesuch vereitelten aserbaidschanische Sicherheitskräfte einen Terroranschlag auf die israelische Botschaft in Baku durch einen afghanischer Staatsbürgerer. Der 23-jährige Fawzan Mosa Khan ist einer von rund 780.000 registrierten afghanischen Flüchtlingen, die im Iran leben. Viele wohnen dort in den 21 Flüchtlingslagern und werden mit der Ideologie des Mullahregimes infiltriert und zum Hass gegen Israel und die westliche Demokratie aufgestachelt. Die enge Verbindung Aserbaidschans mit Israel ist für die Mullahs im Iran ein großes Ärgernis. „Gallants Treffen mit dem Chef des aserbaidschanisches Grenzschutzes löste bei den iranischen Behörden nur Besorgnis aus“, hieß es in der iranischen Presse. „Aserbaidschan zieht es vor, sein Bündnis mit Israel und der Türkei aufrecht zu erhalten...“ Deshalb müsse Iran nun Eriwan mit Waffen versorgen, um der „ unfreundlichen Politik von Baku entgegen zu wirken“, schrieb die regierungsnahe Nachrichtenagentur Rahborde Moaser „und das Gleichgewicht im Südkaukasus wieder herzustellen“. Armenien ist eines der schätzungsweise 22 Länder, denen das Mullahregime im Iran hergestellte Drohnen und andere Waffen mit der Hoffnung liefert, dort einen Verbündeten gegen Israel aufbauen zu können.

 

Jerusalem und Baku jedoch stärken ihre diplomatischen Beziehungen und unterstützen sich gegenseitig gegen die iranische Bedrohung. „Der Besuch in Aserbaidschan in dieser besonderen Zeit, in der unsere Region und die Welt mit einer wachsenden Zahl komplexer Sicherheitsherausforderungen konfrontiert sind, spiegelt unser gemeinsames Engagement wider, unsere Beziehungen auf die nächste Ebene zu heben“, erklärte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant während seines Besuches und wies auf die gemeinsamen Ziele für mehr Sicherheit, wirtschaftlichen und technologischen Austausch sowie den gemeinsamen Wunsch nach Frieden und Stabilität in der Region hin.

Alex Kogan

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