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Hessischer Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker startet das Projekt „Meet a Rabbi“

„Jüdisches Leben ist ein wichtiger Teil der Identität unseres Landes“

Meet a Rabbi, Uwe Becker, Rabbiner Julien Soussan, Rabbiner Avichai Apel
Hessischer Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker (l.) startete, gemeinsam mit den Rabbinern Avichai Apel (r.) und Julien Soussan (Mitte), das Projekt „Meet a Rabbi“. Copyright: Hessische Staatskanzlei

Wiesbaden. Gemeinsam mit den Rabbinern Avichai Apel und Julian-Chaim Soussan hat der Beauftragte der Hessischen Landesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Uwe Becker, das Projekt „Meet a Rabbi“ gestartet. Dabei sollen Schulen in Hessen animiert werden, Rabbiner einzuladen, um mit ihnen über das Judentum und dessen Traditionen zu sprechen.

 

„Jüdisches Leben hat die Entwicklung unseres Landes Hessen stark mitgeprägt. Jüdische Familien haben über die Jahrhunderte hinweg ihren gesellschaftlichen Beitrag, ihr wissenschaftliches Engagement, ihr wirtschaftliches Handeln, ihre kulturelle Förderung mit zum Aufbau unseres Landes eingesetzt und damit einen unschätzbaren Wert zur erfolgreichen Entwicklung Hessens geleistet. Jüdisches Leben ist damit ein wichtiger Teil der Identität unseres Landes, auch wenn mit dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte viele direkte Bezüge verloren gegangen sind – sie sind doch da und prägen bis heute an vielen Stellen die Rolle unseres Landes. Hessen ist froh darüber, dass das Judentum von einem sehr engagierten Gemeindeleben bis hin zum Sport, von Kulturwochen bis zur Makkabiade und vielen gesellschafts- und bildungspolitischen Akzentsetzungen sich heute wieder selbstbewusst, aktiv und engagiert in Hessen zeigt“, betonte Uwe Becker.

 

„Dennoch sind Berührungspunkte mit jüdischem Leben nicht immer an allen Stellen unseres Landes möglich. Und aus dem fehlenden Bezug oder mangelnden Möglichkeiten, jüdisches Leben kennenzulernen, entstehen oftmals falsche Bilder oder Vorurteile. Damit diese nicht aufkommen oder gar zu eigenen Urteilen werden können, ist das Wissen über andere Religionen, deren Traditionen und Bräuche und die verbindenden Elemente zwischen den einzelnen Glaubensrichtungen von unschätzbarem Wert. In meiner Rolle als Beauftragter der Hessischen Landesregierung möchte ich daher jüdisches Leben in unserer Gesellschaft stärker vermitteln und es den Menschen näherbringen: In eine Synagoge zu gehen, statt nur daran vorbei zu laufen. Mit Jüdinnen und Juden über ihren Glauben zu sprechen, statt nur über sie zu reden. Die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Religionen zu entdecken, statt über das Trennende zu philosophieren – all das sind Wege, die zueinander führen und das Miteinander unserer Gesellschaft stärken“, so Becker.

 

„Das Projekt ‚Meet a Rabbi‘ schafft Nähe, Verständnis, bietet Informationen, weckt Neugier und kann so wichtige Brücken bauen und weitere Perspektiven der Begegnung mit jüdischem Leben schaffen. Und wenn am Ende aus Vorurteilen zumindest erste Fragezeichen erwachsen, die die eigene Position überdenken lassen, dann ist schon viel gewonnen. Gerade die junge Generation ist als Zielgruppe für dieses Projekt wichtig, denn sie bilden die Zukunft unserer Gesellschaft“, so Becker.

 

Ein Teil jüdischer Tradition schmückt von jetzt an auch den Zugang zum Büro des Antisemitismusbeauftragten in der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden. Zum Abschluss ihres Besuches in dieser Woche brachten die Rabbiner eine Mesusa an der Eingangstür an. Eine Mesusa hängt an den Türpfosten vieler jüdischer Gebäude. Sie erinnert Juden an das Wort Gottes.

Schulen, die am Projekt „Meet a Rabbi“ teilnehmen und einen Rabbiner in ihre Schule einladen wollen, können sich an das Büro des Hessischen Antisemitismusbeauftragten wenden. Ansprechpartner dafür ist Johannes Schellakowsky, Leiter der Verbindungsstelle zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften, Grundsatzfragen Antisemitismus und Gedenkstätten (Hessische Staatskanzlei, Georg-August-Zinn-Straße 1, 65183 Wiesbaden, E-Mail: Johannes.Schellakowsky@stk.hessen.de).

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