Juden. Geld. Eine Vorstellung

Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Bank AG während der Eröffnung der Ausstellung. In der ersten Reihe sitzen Museumsdirektor Prof.Dr. Raphael Gross und Kuratorin Prof. Dr. Liliane Weissberg.
Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Bank AG während der Eröffnung der Ausstellung. In der ersten Reihe sitzen Museumsdirektor Prof.Dr. Raphael Gross und Kuratorin Prof. Dr. Liliane Weissberg.

Im Jüdischen Museum Frankfurt wurde die Ausstellung über „Juden. Geld. Eine Vorstellung“ eröffnet. Nicht nur bei der „Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums e.V.“ und des „Kulturamtes der Stadt Frankfurt“, sondern auch bei dem ehemaligen Deutsche Bank-Chef Joseph Ackermann fand Museumsdirektor Prof.Dr. Raphael Gross einen Partner für das Projekt. „Tatsächlich“ betont er, „wäre die Realisierung dieser Ausstellung ohne die wichtige und unbürokratische Förderung durch die Deutsche Bank nicht möglich gewesen“. Ackermanns Nachfolger Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Bank AG, erinnerte in seinem Grußwort an die Anfänge der Großbank, die von jüdischen Bankiers gegründet und anfänglich auch geleitet wurden, warnte gleichzeitig vor offenem und verstecktem Antisemitismus und erzählte dabei von Erlebnissen aus seiner Kindheit in Norddeutschland. „Die Reichsten im Dorf wurden Juden genannt, auch wenn sie keine Juden waren“.

 

Gegen dieses immer noch in Köpfen mancher Zeitgenossen verhaftete Klischee, wendet sich die gut gemachte Sonderschau. Vorgestellt werden Juden als Geldverleiher, Hoffaktoren bis zu Bankiers und Theoretikern des Kapitalismus des frühen 20. Jahrhunderts. Wie sich die Vorstellungen von Juden seit dem Mittelalter bis in die Neuzeit entwickelten und wie wenig diese Projektionen der Wirklichkeit standhalten, zeigt diese Ausstellung, die auch von zahlreichen Pogromen und Vertreibungen berichtet. Gut besucht war die Eröffnung, die wie immer zugleich ein „Come together“ war, zu dem ebenfalls mehrere Museumsfachleute aus Österreich anreisten, unter ihnen auch die neue Direktorin des Jüdischen Museums Wien, Dr. Danielle Spera.

Ausführlich vorgestellt wird die Ausstellung in unserer Print-Ausgabe. 

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