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Wechsel an der Spitze des Zentralrats der Juden

dr. dieter graumann tritt bei den nächsten zentralrats-wahlen nicht mehr an

Alter und neuer Präsident? Dr. Josef Schuster (r.) möchte Dr. Dieter Graumann als Präsident beerben. Foto: A. Beygang
Alter und neuer Präsident? Dr. Josef Schuster (r.) möchte Dr. Dieter Graumann als Präsident beerben. Foto: A. Beygang

An der Spitze des Zentralrats der Juden in Deutschland wird es zum Jahresende einen Wechsel geben. In einem Brief an das Direktorium des Zentralrats hat Präsident Dr. Dieter Graumann bekannt gegeben, dass er bei der satzungsgemäß anstehenden Neuwahl am 30. November 2014 nicht noch einmal für das Amt des Präsidenten kandidieren wird.

 

„Diese Entscheidung ist mir wirklich sehr schwer gefallen“, erklärte Dr. Graumann. „Die Aufgabe im Zentralrat war mir immer absolute Herzenssache, der ich mich stets mit großer Hingabe und Leidenschaft gestellt habe. Es ist aber auch ein Ehrenamt, das mir außergewöhnlich viel an Kraft und Zeit abgefordert hat – vor allem im Jahr 2014, als ich sechs Monate auch noch faktisch die laufende Geschäftsführung zu übernehmen hatte. Nach vier Jahren freue ich mich daher, wieder mehr Zeit für meine Familie und mein Privatleben zu haben. In den vergangenen Jahren haben wir Einiges erreicht, und ich bin mir ganz sicher, dass der Zentralrat auch künftig in sehr guten Händen sein wird, alle Herausforderungen meistert und unsere jüdische Gemeinschaft in Deutschland eine gute und sichere Zukunft haben wird.“

 

Der Vizepräsident des Zentralrats, Dr. Josef Schuster, erklärte dazu: „Das Präsidium bedauert die Entscheidung von Dieter Graumann sehr. Wir alle hätten uns von Herzen gewünscht, dass er weiterhin als Präsident des Zentralrats seine erfolgreiche Arbeit fortgesetzt hätte. Dieter Graumann hat für den Zentralrat und die jüdische Gemeinschaft ganz Außerordentliches geleistet. Mit seiner Amtszeit sind neben der Verdoppelung der Staatsvertrags-Mittel herausragende Veranstaltungen des Zentralrats verbunden, die das Judentum hierzulande enorm gestärkt und inspiriert haben. Dabei hatte er stets den Zusammenhalt der pluralen, jüdischen Gemeinschaft im Sinn und im Herzen. Zudem hat er den Zentralrat ganz neu aufgestellt und positioniert und ihn damit zum jüdischen Kompetenzzentrum in Deutschland gemacht. Für seinen ganz außerordentlichen Einsatz und sein grenzenloses Engagement danken wir ihm von Herzen. Nach Gesprächen mit meinen Präsidiumskollegen habe ich mich entschlossen, am 30. November für das Amt des Präsidenten zu kandidieren.“

 

„Ich schätze Josef Schuster, der sich schon sein ganzes Leben lang für die jüdische Gemeinschaft eingesetzt hat und mit dem ich immer eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet habe, ganz besonders und freue mich über seine Kandidatur. Auf diese Weise würde die Kontinuität im Zentralrat gesichert, und ich gehe davon aus, dass dies breite Unterstützung finden wird“, sagte Dr. Graumann dazu.

 

Am 30. November 2014 tagt in Frankfurt am Main die Ratsversammlung. Turnusgemäß wählen die Delegierten aus ihrer Mitte für die Dauer von vier Jahren drei Mitglieder in das Präsidium des Zentralrats. Das Direktorium wählt die weiteren sechs Mitglieder des Präsidiums. Anschließend findet im Präsidium die Wahl des Vorstands statt, bestehend aus dem Präsidenten und zwei Vizepräsidenten.

 

Quelle: ZR, Frankfurt a. M./Berlin, 31. Oktober 2014 / 7. Cheschwan 5775.

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