STREIT UM DIE SYNAGOGE

WER NUTZT IN SPEYER DAS JÜDISCHE G’TTESHAUS?

Neben Worms und Mainz war auch Speyer vom 11. bis zum 15. Jahrhundert der Mittelpunkt des aschkenasischen Judentums. Berühmte Talmudisten lebten und wirkten hier. Ihre Bibel – und Talmudkommentare waren damals für jüdische Gemeinden in weiten Teilen Europas weisend und sind zum Teil auch heute noch gültig. Kreuzzüge und Pogrome beendeten diese Blütezeit. Eine jüdische Gemeinde bestand jedoch weiter, bis am 9. November 1938 die Synagoge zerstört und die jüdische Bevölkerung anschliessend deportiert und ermordet wurde. Erst 73 Jahre später wurde ein neues G’tteshaus eröffnet.

 

 

„Lassen Sie diese Gemeinde nicht unbeachtet, das ist unsere Zukunft“ – Ignatz Bubis s.A. im Februar 1999

Ignatz Bubis s.A., damaliger Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland,

hatte am 20. August 1998 Speyer besucht und die Mitlgiederversammlung persönlich geleitet, in der eine Satzungsänderung beschlossen wurde. „Unterschrieben von Ignatz Budis“ erinnert Juliana Korovai, die Vorsitzende der „Jüdischen Gemeinde von Speyer e.V“ und betont „wir sind die direkten Nachfolger der Israelitischen Gemeinde Speyers geworden“, die von den Nazis brutal aufgelöst wurde. Zu Beginn hatte die Gemeinde nur zehn Mitglieder, heute sind es über hundert. „Ignatz Bubis s.A. hat uns von Anfang an mit offenen Armen empfangen“, berichtet Korovai. „Lassen Sie diese Gemeinde nicht unbeachtet, das ist unsere Zukunft“, habe er im Februar 1999 den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz ermahnt. Für den damaligen Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland war die Wiederherstellung eines lebendigen Judentums in Speyer Chefsache. Er war es auch, der den Architekten Prof. Alfred Jacoby für den Bau einer Synagoge vorschlug. Doch dann starb Bubis s.A. Bis heute ist die „Jüdische Gemeinde Speyer“ nur ein eingetragener Verein. Versuche, als eine „Körperschaft des öffentlichen Recht“ anerkannt zu werden, scheiterten. „Dagegen hat sich die „Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz“ vehement gewehrt“, betont Juliane Korovai. Gegenwärtig klagt sie vor Gericht. Die Rheinpfalz habe ihr zwar angeboten, ebenfalls Mitglied zu werden, doch das, so die Vorsitzende der Speyerer Jüdischen Gemeinde, lehnten sie ab. „Zum G’ttesdienst sollten wir jedes Mal 80 Kilometer nach Kaiserslautern fahren. Wir wären gern beigetreten, aber diese Bedingungen waren für uns unannehmbar“. „Es gibt keine anerkannte jüdische Gemeinde Speyer“, erklärte kürzlich der Geschäftsführer der „Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz“, Daniel Nemirovsky erneut. Die Fronten haben sich total verhärtet. „Wir bedauern“, so Korovai, dass „es für die Jüdische Gemeinde Speyer in der neuen Synagoge keinen Raum geben wird.

 

Synagoge schon jetzt viel zu klein für alle Juden, die in Speyer leben

Wünschenswert wäre es, wenn sich beide Gemeinden unter einem Dach vereinen und gemeinsam das G’tteshaus nutzen. Doch bereits jetzt ist es zu klein für alle gegenwärtig in Speyer lebenden Juden. Nur 110 Beter und Beterinnen haben darin Platz. Weshalb also dieses Theater? Eine Nutzung beispielweise während der Hohen Feiertage ist für die „Jüdische Gemeinde Speyer e.V“ nicht möglich, weiß man doch, dass dann nicht nur die Mitglieder zum Gebet kommen, sondern auch angereiste Verwandte, die ihre Familien besuchen. Zählt man dann noch die Mitglieder der „Jüdischen Kultusgemeinde Rheinpfalz“ dazu, kann man über diesen allzu kleinen Bau nur staunen. 3,5 Mio. Euro hat das Projekt, Synagoge mit angeschlossenem Gemeindezentrum, gekostet. Die Rheinpfälzer hatten sich mit 750.000 Euro beteiligt, den größeren Posten bezahlte das Land und die Stadt Speyer. Entworfen wurde der neue Bau von Architekt Jacoby, der bereits die ausgezeichneten Synagogen in Kassel, Heidelberg, Darmstadt, Mannheim, Chemnitz und Offenbach baute. Doch Speyer gehört nicht zu seinem Meisterwerken. Ellipsenförmig ist der Gebetsraum, rechts und links sind jeweils drei hintereinander gereihte Sitzbänke angeordnet. Schadchen werden bei solchen Inneneinrichtungen arbeitslos, hier hat der Flirt freie Bahn. Betrachtet man die Leuchter in der Synagoge, erkennt man sofort Jacobys architektonische Handschrift. Solche hängen zum Beispiel in Osnabrück, in Park City und in vielen weiteren Bauten von ihm. Auch andere Gegenstände tragen typische jacobysche Merkmale. Jacoby guttenbergerte hier sich selber.

 

Katholische Kirche wurde Synagoge

Die Synagoge in Speyer ist ein Umbau. Zum ersten Mal in der Geschichte Deutschlands wurde eine Katholische Kirche in eine Synagoge umgewandelt. Drei Jahre vorher entstand in Bielefeld die Synagoge „Beit Tikwa“ aus einer evangelischen Kirche.

 

Doch ist es überhaupt nötig, aus Kirchen Synagogen zu machen? In Dresden beispielsweise verwarf man den Gedanken und schuf einen völlig neuen Bau, der inzwischen mehrfach mit Architekturpreisen ausgezeichnet wurde. Jahrhundertealte Kirchen haben auch eine Vorgeschichte. Um 1030 entstand in Speyer ein Stift mit einer Kirche . 1046 brachte Kaiser Heinrich III. die Gebeine des „Guido von Pomposa“ als Reliquie nach Speyer, wo er 1047 beigesetzt und dem Gotteshaus seinen Namen gab. Mehrfach zerstört, doch immer wieder aufgebaut, blieb die „St. Guido-Kirche“ über Jahrhunderte hinweg auch ein steinernes Zeugnis eines katholischen Ordenszentrum, das Geistliche für christliche Missionierungen in der ganzen Welt ausbildete. Auch hier war ein Zentrum des katholischen Antijudaismus, der viel Leid über Juden brachte. Mehrfach gab es blutige Pogrome in Speyer, vom Mittelalter bis 1945. Muss man gerade auf diesen Fundamenten eine Synagoge bauen? Erst 1991 wurde die Kirche geschlossen. Seitdem stand sie leer. Die Gebeine des in der katholischen Kirche als „Heiligen“ verehrten Guido wurden nach Pomposa zurück gebracht, wo sie vor mehr als tausend Jahren wegtransportiert worden waren.

 

Wurde die Synagoge über christliche Gräbern erbaut?

In jeder Katholischen Kirche wurden Tote begraben. Es waren teure und sehr begehrte Begräbnisstätten, ganz besonders, wenn sich der Platz auch noch in der Nähe der Überreste eines „Heiligen“ befand. Angeblich sollen jedoch menschliche Knochen bei der Ausschachtung für den Rohbau nicht gefunden worden sein. Die Synagoge steht jedoch auf den Fundamenten der mittelalterlichen Stiftskirche. Die vorhandene Bausubstanz blieb größtenteils erhalten und wurde in den Synagogenbau mit integriert. Der ovale Gebetsraum zum Beispiel befinden sich heute genau dort, wo früher der Altarraum stand. Dürfen die Cohanim diesen überhaupt betreten? Lediglich der Weg, der zur Synagoge führt, wurde von Rabbiner Zeev-Wolf Rubins für koscher erklärt. Dort konnte die Räumung der Gräber nachgewiesen werden.

 

„Ein wunderbares Zeichen der Versöhnung und Hoffnung“ nennt Bischof Wiesemann die neue Synagoge und einen „Grund zu großer Freude“. Oft wurden im Mittelalter in Europa Synagogen in Kirchen umgewandelt. Ist eine Umkehrung wirklich die Lösung, um neues Denken in Stein auszudrücken? Gewiss hat Papst Benedikt XVI, die Hand zur Versöhnung ausgestreckt und von „unseren älteren Brüdern im Glauben“ gesprochen und geschrieben. Die Pius-Brüder hat er aber auch in den Schoß der Kirche geholt und sie trotz ihres offenen Antijudaismus und Antisemitismus nicht exkommuniziert. „Beit Schalom“, „Haus des Friedens“ heißt das jüdische G’tteshaus, das dreigeschossig ist und über Gemeinderäume verfügt. Einige Räume wurden an Keren Hayesod vermietet.

 

Versuch die mittelalterliche Mikwe zu benutzen

Etwas Wichtiges wurde jedoch nicht gebaut, eine Mikwe. Orthodoxe junge Männer, erzählt Rabbiner Mendel Gurewitz aus Offenbach, deren Gemeindevorsitzender Alfred Jacoby ist, waren kürzlich in der aus dem Mittelalter untergetaucht. Ernsthaft wurde seitens der jüdischen Orthodoxie überlegt, den Bau aus dem 12. Jahrhundert mangels einer anderen Möglichkeit erneut in Betrieb zu nehmen. Jetzt kam der bekannteste europäische Experte für Mikwot, Rabbiner Posen, extra aus London nach Speyer. Das Wasser ist lebendig, urteilte er und gab der Mikwe seinen Koscher-Stempel. Von einer Nutzung jedoch hält er nicht viel. Nicht nur, dass das Wasser im Winter eisig kalt und das Gemäuer zugig ist, vielmehr ist der Bau aus dem Jahr 1120 längst eine Touristenattraktion und steht unter Denkmalschutz. Wer die Mikwe aufsucht, muss Eintritt zahlen. Männer wie Frauen, die wie es Tradition ist, unbekleidet die Mikwe benutzen, wären Schauobjekte der Museumsbesucher. Europas höchste Autorität für Mikwot, Rabbiner Posen, rät nach reiflichem Überlegen von einer religiösen Nutzung ab.

 

Ein Neubau wäre angebracht, zumal die beiden jüdischen Gemeinden wachsen. Dass Architekt Jacoby durchaus in der Lage ist, auch eine Mikwe in ein jüdisches Gemeindezentrum einzubauen, hat er mit dem Bau einer Synagoge mit integrierten Gemeindezentrum in Park City in Utah, in den USA, längst bewiesen. Bei der Planung jedoch, glaubten die Bauherren, dass es keinen Bedarf gäbe. Doch jüdische Hochzeiten finden wieder statt, Kinder werden geboren, das jüdische Leben in Speyer wächst und wird reichhaltiger. Schon jetzt feiert die „Jüdische Gemeinde Speyer e.V.“ Pessach, die hohen Feiertage, Chanukka und Purim und Schabbatg’ttesdienste. Kinder backen unter Anleitung Mazot, junge Erwachsene treten im Purimspiel auf, Hebräisch- und Religionsunterricht wird für alle Altersgruppen angeboten und Kontakte mit der Partnergemeinde aus Yavne in Israel gepflegt. Die Eröffnung der Synagoge, die von fast allen Rednern als Signal eines Neubeginns empfunden wurde, als eine neue Offenheit zwischen Christen und Juden, wird demnächst, so hoffen die Mitglieder der „Jüdischen Gemeinde Speyer e.V.“ auch ihnen offen stehen. Vorerst jedoch entscheiden die Gerichte.

 

Neue jüdische Gemeinde auch in Worms gebildet

In der Nachbarschaft haben Juden aus der ehemaligen Sowjetunion eine „Israelitische Gemeinde Worms e.V.“ gegründet. Diese stößt ebenfalls auf den Widerstand des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden Rheinland-Pfalz“. Dabei ist fast alles Notwendige vorhanden, einen intakte Synagoge, ein neuer jüdischer Friedhof, Räumlichkeiten für ein Gemeindezentrum. Dr. Peter Waldmann, Vorsitzender des Landesverbandes rät von der Eigenständigkeit ab, zu wenig Mitglieder und eine zu geringe finanzielle Basis. Doch zeigt gerade das Beispiel Speyer, dass auch kleine Gemeinden wachsen. Gerade ihnen zu helfen heißt auch das Werden einer neuen jüdischen Kultur zu unterstützen, besonders in den ehemaligen SCHUM-Städten. Einst war hier die Hochburg jüdischer Gelehrsamkeit und Entscheidungen des Rabbinats bindend für das Judentum in Europa. Manche Beschlüsse sind heute noch gültig.

Der Einzug der Thora in die Speyerer Synagoge fand kaum Beachtung.
Der Einzug der Thora in die Speyerer Synagoge fand kaum Beachtung.

 

Drei Männer betreten das neue Gelände der Synagoge. Einsam tragen sie eine Torarolle über die Treppe. Später stellt sich heraus, dass dies bereits der Einzug einer wirklich armseligen Braut war. Kein Baldachin, keine Musiker, niemand der vor ihr aus Freude tanzt, niemand, der dem Zug folgt. Im Hintergrund begrüßen sich die Gäste und plaudern miteinender, nicht beachtend, was vor ihnen gerade geschieht. Lediglich ein Blitzlichtgewitter der Fotografen und Fernsehreporter, die sich an diesem Tag auf alles stürzen, was nur irgendwie jüdisch aussieht, trifft die kleine Gruppe. Jeder will wenigstens ein Bild von der Synagogeneröffnung in Speyer seiner Redaktion übermitteln. Denn an der eigentlichen Zeremonie darf keiner von ihnen teilnehmen.

 

Den Journalisten blieb nichts anderes übrig, als diese im Pressezentrum am Bildschirm zu verfolgen. Das was man dort sah, erstaunte. Dort singt ein vorwiegend aus Nichtjuden bestehender Chor einstudierte hebräische und jiddische Lieder wie Gebete. Mehrfach umrunden zwei jüdische Geistliche mit der Torarolle die Bima. Einer von ihnen ist der Präsident der orthodoxen europäischen Rabbinerkonferenz, Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, der extra aus London herbeigeflogen kam. Nun sitzen sie einsam auf der Bima, beklatscht vom nichtjüdischen Publikum. „Ein solches Ereignis erlebt man im Leben wohl nur einmal“, meint Gerhard Becker Vorstandsmitglied der Heberger Bau AG ehrfurchstsvoll und sein Kollege Alfred Kirstein betont: “Ich bin mit Stolz erfüllt, dabei gewesen zu sein. Eine außergewöhnliche Zeremonie“.

 

Alle waren sie gekommen, der Bischof von Speyer Karl-Heinz Wiesemann, der evangelische Kirchenpräsident Christian Schad, Oberbürgermeister Hansjörg Eger, sein Vorgänger Werner Schineller, Staatsminister Jochen Hartloff, die Bundestagsabgeordneten Norbert Schindler (CDU) und Joachim Mertens (SPD), Landtagsabgeordnete der Fraktionen der SPD, CDU und des Bündnis 90/Die Grünen, Mitglieder des Deutschen Gewerkschaftsbundes und des Stadtrates der Stadt Speyer, der ehemalige Ministerpräsident Bernhard Vogel und der derzeitige Kurt Beck. Etwa 90 Ehrengäste waren eingeladen, darunter viele Lehrer, Vertreter von Behörden, öffentlichen Einrichtungen und andere Prominente. Aus Berlin kam Bundespräsident Christian Wulff.

 

Soweit, so gut, wer jedoch fehlte waren die Juden. Nur wenige waren dabei, Stella Schindler-Siegreich, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mainz, Schoschana Maitek-Drzevitki, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mannheim und Dr. Vadim Galperin, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg. Prof. Michael Turner, der Israel im UNESCO-Komitee vertritt, kam als persönlicher Gast der Architekten Jacoby. Die israelische Botschaft sandte Generalkonsul Tibor Shalev-Schlosser, der auch ein Grußwort hielt.

 

Nach 73 Jahren wieder eine Synagoge in Speyer

Feierlich wurde am Ende der Veranstaltung der Schlüssel für die Synagoge an die neuen Hausherren, Vorsitzenden Israel Epstein und Geschäftsführer Daniel Nemirovky von der „Jüdischen Kultusgemeinde Rheinpfalz“ übergeben, die ihren Sitz bisher in Neustadt hatte. Dort und in Kaiserslautern haben auch die meisten Mitglieder ihren Wohnsitz und nicht in Speyer. Doch nun freuen sich alle, die „Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz“, die jetzt in Speyer eine neue Synagoge, doch nur wenige Speyerer Juden hat, so dass jetzt ihre Mitglieder aus den anderen Orten mit dem Auto zum Schabbatg’ttesdienst anfahren müssen und vor allem die Stadtväter.

 

Im Jahr 2012 will die Stadt Speyer gemeinsam in Worms und Mainz als ehemalige „SCHUM-Städte“ an ihre großartige jüdische Vergangenheit erinnern und eine Eintragung ins UNESCO-Weltkulturerbe beantragen. Damit hätten sie auch ein Recht auf finanzielle Förderung. Ein jüdisches Museum wurde in Speyer im Vorfeld eingerichtet, die Mauern der in der NS-Zeit zerstörten Synagoge begehbar gemacht und die alte Mikwe als Touristenattraktion wieder hergerichtet. Doch das sind alles museale Objekte. Voller Stolz weisen die Vertreter der Stadt Speyer auf ihr nationales jüdisches Kulturerbe. Wenig gefördert dagegen wurde der Aufbau eines gegenwärtigen lebendigen neuen Judentums, während in Mainz zum Beispiel ein modernes Gemeindezentrum und eine Synagoge gebaut wurden, die auch internationale architektonische Maßstäbe setzen. In Worms wurde die alte Raschi-Synagoge schon vor Jahren restauriert und wird seitdem wieder als G’tteshaus genutzt. In Speyer jedoch geschah jahrzehntelang nichts. Erst jetzt, 73 Jahre, nach der Vernichtung der Synagoge in der Reichspogromnacht, gibt es in Speyer wieder ein kleines G’tteshaus, genau ein Jahr vor der Antragstellung bei der UNESCO. Oberflächlich betrachtet, scheint die Normalität wieder hergestellt.

 

Juden bleiben „draußen vor der Tür“

Während Innen gefeiert wird, protestieren draußen die Juden von Speyer. Ein offener Brief, den der Vorstand an Ministerpräsident Beck geschrieben hatte, wurde verteilt. „Wir, die Jüdische Gemeinde Speyer e.V“, heißt es darin, „freuen uns heute über die Einweihung der neuen Speyerer Synagoge. Während Sie drinnen feiern, bleiben die Vertreter und Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Speyer e.V. allerdings draußen vor der Tür.“ Weiter wird betont: „Leider ist kein Vertreter der Speyerer Juden eingeladen“.