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Die Leitung der Universität Uppsala (Foto) entschied sich für die Namensumbenennung. Foto Uppsala University | David Naylor
Der schwedisch-jüdische Historiker Hugo Valentin warnte bereits 1930 vor dem Nationalsozialismus. Bis zu seinem Tod im Jahr 1963 widmete sich der Wissenschaftler der Schoa, der schwedischen Beteiligung an den Verbrechen sowie der Behandlung jüdischer Flüchtlinge. Valentin befasste sich auch mit den Rechten von Minderheiten und analysierte die schwedische Einwanderungspolitik. 2009 wurde ihm zu Ehren seine einstige Forschungsstätte in „Hugo Valentin Center“ umbenannt – eine Institution, die weltweite Anerkennung erlangte.
Vor kurzem entschied die Leitung der Universität Uppsala, den Namen des Instituts zu ändern. Das wissenschaftliche Institut wurde in „Uppsala Zentrum für Holocaust- und Völkermordstudien“ umbenannt. „Ein gefährlicher Trend, den Antisemitismus aus dem Holocaust herauszuhalten“, warnt Aron Verständig, Vorsitzender des Zentralrates der Jüdischen Gemeinden Schwedens, vor dem Versuch, die Schoa zu nivellieren. Das „Hugo Valentin Center“ war die einzige akademische Einrichtung in ganz Schweden, die nach einem Juden benannt wurde.