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ARABER STAUNEN, WEIL JUDEN IHNEN HELFEN 

FLÜCHTLINGE IN DEUTSCHLAND

Der Flüchtlingsstrom reißt längst noch nicht ab. In wieweit wird dies die Gesellschaft verändern?
Der Flüchtlingsstrom reißt längst noch nicht ab. In wieweit wird dies die Gesellschaft verändern?

Rund eine Million Flüchtlinge aus Syrien und anderen Kriegsgebieten kamen 2015 nach Deutschland. Die meisten von ihnen wollen nur ihr Leben retten, doch begegnen ihnen Viele mit gemischten Gefühlen. Die jüdische Gemeinschaft befürchtet ein Anwachsen des Antisemitismus, „entstammen sie doch Kulturen, in denen der Hass auf Juden und die Intoleranz ein fester Bestandteil ist“, formuliert Zentralratspräsident Dr. Schuster diese Ängste. Das jedoch hat wenig mit der politischen Betroffenheits- und Verachtungskultur zu tun, die rechtsgerichtete Gruppierungen gegen Flüchtlinge und ihre Unterkünfte zu Drohungen gegen die Neuankömmlinge und sogar zu tätlichen Angriffen veranlassen.

 

In vielen Städten demonstrierte der Mob gegen ihre Aufnahme, in Heidenau wie auch in anderen Orten brannten Rechtsextreme die Flüchtlingsunterkünfte nieder, in Leipzig wurden Steine geworfen und im hessischen Dreieich schoss ein Unbekannter auf eine Flüchtlingsunterkunft und verletzte einen Asylbewerber aus Syrien. Nach wie vor gibt es aber auch eine große Solidarität mit den Menschen, die in Europa ankommen.

 

Auch in den jüdischen Gemeinden wurde Spielzeug, Möbel und Kleider für sie gesammelt. Initiativen wurden gestartet, die Deutschkurse anbieten oder den Menschen einfach zur Seite stehen, um ihnen den Start in den Alltag zu erleichtern, wie etwa in Pinneberg. Dort staunten die Araber nicht schlecht, als sie sahen wie engagiert ihnen gerade Juden halfen. Es ist eine große Mizwe, Flüchtlingen beizustehen. Jedoch muss garantiert sein, dass diese keine Feinde sind. Einer der Attentäter der Anschläge von Paris, bei denen über 130 Menschen ermordet wurden, kam mit einem gefälschten syrischen Pass über Griechenland in die EU. Ganz gezielt nutzten Dschihadisten die Flüchtlingsrouten, um ihre Terroristen einzuschleusen. Für sie lohnt sich das Leck in der laschen Aufnahme doppelt, einerseits können sie unter denjenigen, die vor Krieg und Terror flüchteten, erneut Angst und Schrecken verbreiten. Sind diese doch in den Augen der Islamisten Verräter, weil sie das Land verließen und sich nicht dem IS-Ziel der Errichtung eines Kalifats anschlossen. Andererseits säen die Attentäter auch Furcht im Westen und die unschuldigen Flüchtlinge werden diskreditiert. Dagegen hilft nur verstärkte Solidarität mit den Zuwanderern und eine bessere Kontrolle an den Grenzen, wie sie inzwischen begonnen wurde. „Den Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, bieten wir in Deutschland Sicherheit und Schutz“, sagt Bundesinnenminister de Maizière. „Wer kein Asyl in Deutschland beantragen und unerlaubt in die Bundesrepublik einreisen will, der hat auch kein Recht hier zu sein“. Den anderen jedoch, die noch immer in Schulen, Turnhallen oder provisorischen Unterkünften leben, gilt es zu helfen.

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